RIP

Nun ging auch dein Leben zu Ende,

nach vielen Jahren ruhen deine Hände,

erloschen ist deiner Augen Licht

und ein Frieden liegt auf deinem Gesicht.

Lachend sehe ich dich vor mir stehen

und lachend lasse ich dich von mir gehen.

 

Als Kind glaubte ich,

du liebtest mich,

du hast es nie gesagt

und zu fragen habe ich nicht gewagt

aber ich dachte, bei dir wäre mein Platz

erst viel später begriff ich, ich war nur ein Ersatz.

 

Das hat mir lange Zeit unendlich weh getan,

es gab nur Wenige, die meine Wunden sah'n,

ich hab sie versteckt aus falscher Scham,

die mir fast den Atem zum Leben nahm,

etwas zerbrach in mir und wird es immer bleiben,

aber auch von guten Zeiten will ich schreiben.

 

Da sind die Momente, die ich wie Perlen auffädeln will,

alles andere soll vergessen sein, leise und still,

Die zweite Hälfte deines Lebens, die kannte ich dich,

was vorher gewesen, blieb unbekannt für mich

vielleicht hätte es geholfen, dich zu verstehen,

aber wir konnten diese vergangenen Wege nicht gehen.

 

In meiner größten Not hast du mich allein gelassen,

obwohl ich versucht habe, nach deiner Hand zu fassen,

hast du dich umgedreht und bist gegangen,

ich habe dir nachgeschaut, bis deine Schritte verklangen,

wie lange habe ich auf deine Rückkehr gewartet habe, weiß ich nicht mehr,

aber dieser Abschied war für immer und schmerzte sehr.

 

Die letzte Ehre erwies ich dir heute,

stand allein inmitten all der fremden Leute,

die eigentlich auch mein Familie sind,

doch sie kennen mich nur als fremdes Kind,

dieser Abschied kann nicht anders sein,

denn in dein Herz ließt du mich nie hinein.

 

Ich denke an so vieles und vielleicht macht es Sinn,

dass ich heute noch einmal zu dir gekommen bin,

mein Blick streift über all die Gräberreihen,

ich bin bereit, zu vergessen, dir zu verzeihen,

nun ruhe in Frieden unter diesem Stein,

und wisse, du wirst trotz allem nicht vergessen sein.

 

 

 

 

 

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